1. Landeshauptmann-Stellvertreter: „Gemeinnützige dämpfen bereits bestehende Mieten und finanzieren neue Grundstücke aus Rücklagen. Landeshauptmann und ich werden alles daransetzen, leistbares Wohnen und Eigentum in Tirol möglich zu machen.“
„Hätte die frühere schwarz-grüne Landesregierung die Wohnbauförderungsbeiträge ausschließlich für das Ziel ‚leistbares Wohnen‘ verwendet, wäre alleine in den vergangenen fünf Jahren ein Betrag von rund 300 Millionen Euro zweckgebunden für den geförderten Wohnbau zur Verfügung gestanden.“ Unter diesen Vorzeichen ist der vermeintliche Vorstoß von Grünen-KO Gebi Mair für einen Sonderlandtag zum Thema für Tirols SPÖ-Chef LH-Stv. Georg Dornauer „nicht ernst zu nehmen.“
Dornauer will politisch umdenken: „Man hat sich in der Vergangenheit auf den Niedrigzins verlassen und jetzt haben wir aufgrund mangelnder Weitsicht ein veritables Problem. In den letzten Jahren wurden Projekte der Gemeinnützigen nur mit bis zu 33 Prozent des Gesamtvolumens gefördert. Der Rest wurde frei finanziert“, klärt Dornauer auf.
Dornauer betont die Wichtigkeit des sozialen Wohnbaus um in Tirol mittelfristig leistbare Mieten zu schaffen und Eigentum wieder möglich zu machen. Am Beispiel der Neuen Heimat Tirol lasse sich das deutlich nachvollziehen: „Diese hat allein im Jahr 2023 insgesamt 19 Millionen Euro in die Hand genommen, um neuen leistbaren Wohnbau zu realisieren, aber auch bei bereits bestehenden, in den letzten Jahren errichteten, Wohnungen, die Mieten zu dämpfen und diese aus der Bankenfinanzierung rauszunehmen. Darüber wurde die Landesregierung selbstverständlich informiert.“
„Die NHT baut jährlich zwischen 500-600 neue Wohnungen. Dafür benötigt man rund 40.000 Quadratmeter Grund pro Jahr. Die Grundstücke kauft der Bauträger alle samt und sonders mit Mitteln aus den Rücklagen. Würde man diese auch noch fremdfinanzieren, wäre der leistbare Wohnraum für künftige Generationen Tirols ein Hochrisiko-Unterfangen“, klärt Dornauer auf.
Steigt der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen, dann sinken die Mieten – und das auch im Privatbereich: Das belegt eine jüngst veröffentlichte Studie unter Federführung des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO). Dornauer sieht sich bestätigt: „Die Zahlen sind eindeutig. Mehr sozialer Wohnbau macht das Leben in Tirol leistbarer, auch im Privatsektor. Falls notwendig, muss durch die temporäre Anpassung der geltenden Wohnbauförderungsrichtlinien deutlich mehr Geld in den geförderten Wohnbau investiert werden. Im nächsten Budget – dem ersten unter SPÖ- Regierungsbeteiligung – wird sich hier eine deutliche rote Handschrift wiederfinden.“
Die ersten Monate in Regierungsverantwortung habe man direkt dafür genützt, ein 56-Millionen-Euro-Wohnpaket zu schnüren und etwa mit der Anhebung der Gesamtbaukosten für die gemeinnützigen Bauträger bereits wirksame Maßnahmen im Bereich Wohnen gesetzt. Wohnbeihilfe und Mietzinsbeihilfe wurden erhöht und der BezieherInnenkreis erweitert. Darüber informieren Landesregierung und Gemeinnützige auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen, damit die Tirolerinnen und Tiroler die entsprechenden Gelder auch abrufen. Die SPÖ Tirol hat diesbezüglich auf ihrer Homepage einen Entlastungsfinder installiert: https://www.spoe-tirol.at/entlastungs-finder
Dornauer abschließend: „Wir lassen die Menschen nicht im Stich und nutzen alle Spielräume, um für eine höchstmögliche Entlastung im Wohnbereich zu sorgen. Das klar formulierte Ziel des leistbaren Wohnraums und Eigentums für unsere jungen Tiroler Familien zählt zu den großen Gemeinsamkeiten unserer koalitionären Zusammenarbeit. Der Landeshauptmann und ich werden alles daransetzen, dieses Versprechen in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch umzusetzen.“