LT-VPin Blanik (SPÖ) begrüßt Einstimmigkeit im Landtag für B100-Entlastungsmaßnahmen – und übt Kritik an der Liste Fritz: „Die Sorgen der Menschen sind kein Spielball.“
Ab 7,5 Tonnen soll Schluss sein auf der Drautalstraße (B100): Ein entsprechendes Fahrverbot forderte Elisabeth Blanik, Vizepräsidentin des Tiroler Landtags und SPÖ-Chefin im Bezirk Lienz, bereits 2020 per Dringlichkeitsantrag im Landtag. Derselbe fand damals einstimmige Zustimmung: „Seitdem laufen die Prüfungen für ein 7,5-Tonnen-Fahrverbot ebenso wie die Abstimmungen mit dem Bundesland Kärnten, auch hinsichtlich weiterer Entlastungsmaßnahmen entlang der B100“, erklärt Blanik, auch Bürgermeisterin der Stadt Lienz.
Dafür stehe auch ein im vergangenen Dezember gemeinsam gefasster Beschluss zwischen Tirol und Kärnten. „Wir wissen, dass der LKW-Verkehr nur allzu gern über Osttirol ausweicht, um sich vor der Brenner-Maut zu drücken. Damit muss schnellstmöglich Schluss sein – allein schon, weil die meist einspurige Drautalstraße für dieses Volumen nicht geschaffen ist. Wichtig ist aber auch, dass Gegenmaßnahmen auch langfristig halten. Dafür braucht es handfeste transparente Zahlen und Fakten, Studien und Gutachten“, erklärt Blanik.
Wie der gesamte Landtag stimmte so auch die SPÖ in den gestrigen Nachtstunden für den Antrag. Ein gewisser Nachgeschmack bleibe aber angesichts der Fritz-Kommunikationsstrategie, die auf „Furcht und Schrecken“ basiere, kritisiert Blanik: „Auf eine Verkehrszunahme von +38 Prozent bei Sillian zu verweisen und dabei nur die KFZ (ohne LKW) zu meinen und zudem ein Corona-Jahr (2021) mit 2022 zu vergleichen, ist nicht okay. Gerade bei solch sensiblen Themen wie die Verkehrsbelastung ist eine transparente und sachliche Diskussion wichtig.“
Aussagekräftiger wäre der Vergleich zwischen 2019 und 2023, wo sich an derselben Stelle ein Rückgang von elf Prozent beim PKW- und minus neun Prozent im LKW-Verkehr zeige. Maßnahmen seien dennoch notwendig, aber eben auch Ehrlichkeit: „Politik ist mehr als ein Schauen auf die nackten Zahlen. Auch die subjektive Belastung sowie das Gefühl der Verkehrssicherheit zählt, aber Katastrophieren hilft niemanden. Eines muss aber klar sein: Die Sorgen der Menschen sind kein Spielball“, betont Elisabeth Blanik, Vizepräsidentin des Tiroler Landtags, Bürgermeisterin der Stadt Lienz und SPÖ-Vorsitzende im Bezirk Lienz.