SP-Lentsch: Wachsende Bildungsungleichheit unterstreicht Handlungsbedarf
Wenn es um den Bildungsweg geht, sind Herkunft und Status der Eltern maßgebliche Faktoren in Österreich – und die Ungleichheit in den Schulen wird größer. Das sagen 84 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer, die von der Universität Wien befragt worden sind. „Die Bildungsschere geht weiter auf. Das ist ein Negativtrend, der sich fortsetzt und nicht hinzunehmen ist. Wir dürfen kein Kind zurücklassen“, sagt Benedikt Lentsch, SPÖ-Bildungssprecher im Tiroler Landtag.
Maßnahmen wie Schulsozialarbeit, die auf SPÖ-Initiative künftig auch an Tiroler Berufsschulen etabliert werden soll, wären wichtige Hilfestellungen. An sich sei die Ungleichheit jedoch ein strukturelles Problem, sagt Lentsch. „Die Gründe für die ungleichen Bildungschancen liegen im System. Deshalb reicht es nicht, nur an Stellschrauben zu drehen. Wir brauchen echte Reformen und neue Wege für eine faire Zukunft“, erklärt der SPÖ-Bildungssprecher.
Um Potentiale zu erkennen und Entfaltung von der elterlichen Geldtasche zu entkoppeln, will die SPÖ früh ansetzen – und zwar bei der Elementarpädagogik. „Wir wollen von Beginn an das Spielfeld ebnen. Dafür sorgen wird leistbare, ganzjährige und ganztägige Kinderbetreuung. Für dieses Recht der Tirolerinnen und Tiroler stehen wir als SPÖ ein – und so ist es auch im Regierungsprogramm festgehalten“, erklärt Lentsch. Zu den koalitionären Vorhaben gehören ebenso eine Digitalisierungsoffensive im Schulbereich auch Schritte zu einem gemeinsamen, ganztägigen Schulangebot für Zehn- bis 14-Jährige.
Dass das klappt, würde die Gesamtschulmodellregion Zillertal unter Beweis stellen, sagt Lentsch, der als Zammer Bürgermeister auch ein bewährtes Musterbeispiel für ganztägige Schulbetreuung weiß – die Mittelschule Prutz. „Was damals eine Sensation war, ist heute ein Leuchtturm. Prutz zeigt vor, dass eine Schule durch den Tag hindurch zum zweiten Zuhause werden kann – mit Zeit und Raum zur Entfaltung von Potenzial und zur Förderung von Stärken. So hat jedes Kind dieselben Chancen auf eine gute Zukunft, ohne teure Nachhilfe als Bedingung, wie sie aktuell jedes achte Kind in Tirol braucht“, schließt Benedikt Lentsch, Bildungssprecher der SPÖ Tirol.