„Für ein Kind kann das die Welt bedeuten“
Landesregierung beschließt auf SPÖ-Antrag die Einführung des Sozialen Schultickets
Freie Fahrt – und das nicht nur am Schulweg, sondern in ganz Tirol: Das ermöglicht das Land Tirol nunmehr allen Schülerinnen und Schülern aus Familien, die auf Mindestsicherung angewiesen sind. Beschlossen wurde die Einführung des Sozialen Schultickets auf gemeinsame Initiative von Soziallandesrätin Eva Pawlata und Verkehrslandesrat René Zumtobel. Zum Sinn der Entlastungsmaßnahme steht dabei auch der gesamte SPÖ-Landtagsklub, wie Klubobfrau Elisabeth Fleischanderl erklärt.
„Mit den Sozialen Schultickets wollen wir zielgerichtet den Tiroler Familien unter die Arme greifen, für die das Leben schon schwer genug ist“, unterstreicht Fleischanderl. Konkret rechnet das Land von der Volksschule bis zur höheren Schule mit rund 2.800 Kindern, denen die Maßnahme zugutekommen soll. „Das sind 2.800 Tiroler Kinder, die nicht mehr Angst haben müssen, wenn der Schulausflug ansteht oder eine gemeinsame Fahrt zum Baggersee. Für ein Kind kann das die Welt bedeuten – und für die Eltern ist es eine wichtige Entlastung“, sagt Fleischanderl, auch SPÖ-Vorsitzende im Bezirk Schwaz.
„Kinderarmut bekämpfen, das sehen wir als eine der wichtigsten Aufgaben dieser Zeit. Chancengerechtigkeit und Chancengleichheit sind dabei ein Muss, denn der Zugang zum öffentlichen Verkehr ist auch eine Frage der sozialen Gerechtigkeit“, sagt SPÖ-Verkehrssprecher Philip Wohlgemuth zum Sozialen Schulticket: „Damit eröffnen wir für die Kinder und Jugendlichen unserer Gesellschaft den Zugang zum öffentlichen Personennahverkehr. Eine schöne Kindheit sehen wir immerhin als Grundrecht, unabhängig von der elterlichen Geldbörse.“
Besonders wichtig und sinnvoll sei dabei „ein niederschwelliger, einfacher und anonymer Zugang“, erklärt der Landtagsabgeordnete aus Innsbruck: Eltern in Notlage wird im Laufe des Augusts per Post ein Infoschreiben samt Gutscheincode zugestellt, mit dem sich das Basis-Schulticket kostenfrei zum tirolweiten Klimaticket erweitern lässt. Die Kosten dafür übernimmt das Land, das dafür in Summe mit rund 250.000 Euro rechnet. „Gemessen an der Wirkung, ist das Soziale Schulticket eine sehr zielgerichtete, sehr kostengünstige Maßnahme gegen die Teuerung“, resümiert SPÖ-Verkehrssprecher Philip Wohlgemuth.
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Infoschreiben + Antragsformular + Gutscheincode
Bezugsberechtigt sind Kinder und Jugendliche aus Haushalten mit Mindestsicherungsbezug – also jene, in denen bis zum Stichtag 30. Juni 2023 Schulkinder bis zur zweiten Sekundarstufe (allgemeinbildende und berufsbildende höhere Schule, berufsbildende mittlere Schule und polytechnische Schule) leben. Diese erhalten ein Informationsschreiben samt Antragsformular vom Land Tirol mit einem 16-stelligem VVT-Gutscheincode. In weiterer Folge kann dieser Gutscheincode für den Erwerb des Schultickets Tirol im Zeitraum von 7. August bis 14. Oktober 2023 unbürokratisch eingelöst werden – das Antragsformular zu Schulbeginn gemeinsam mit dem Gutscheincode in der Schule abgeben, online über die VVT Ticket App (für unter 18-Jährige) oder in allen Verkaufsstellen von VVT, IVB und ÖBB einlösen.
