„Lebenslang, doch endlich frei“: Selbsthilfe von Frauen für Frauen

Zwei Frauenschicksale bewegten am vergangenen Mittwochabend, dem 29. November, im Rathaus Kufstein anlässlich der weltweiten Aktion 16 Tage gegen Gewalt an Frauen: Eingebettet in der „Women Days“-Veranstaltungsreihe, teilten Alexandra Salvenmoser, Leiterin der Selbsthilfegruppe „Lebenslang, doch endlich frei“, und Ines Stark, Gründerin der ersten Selbsthilfegruppe für von psychischer Gewalt betroffene Frauen, ihre tiefgehenden, persönlichen Erfahrungen mit der Gewalt und wie mit ihr umzugehen. Daraus wiederum entwickelte sich ein lebendiger Austausch – auch mit anwesenden Persönlichkeiten der Landespolitik, wie etwa SPÖ-Frauenlandesrätin Eva Pawlata und SPÖ-Landtagsabgeordneten Christian Kovacevic, auch Bezirksvorsitzender in Kufstein.

LRin Eva Pawlata, Alexandra Salvenmoser und Ines Stark (Gründerinnen bzw. Leiterinnen der Selbsthilfegruppen), Meral Sevencan (Integrationsbeauftragte Stadt Kufstein), Victoria Da Costa (Gemeinderätin Kufstein) und Christian Kovacevic (SPÖ-Landtagsabgeordneter und Bezirksvorsitzender Kufstein) beim Vortrag der „Selbsthilfe von Frauen für Frauen“, die bei Gewalterfahrungen zur Seite steht

Landesrätin Pawlata, ebenso ehemalige Leiterin des Gewaltschutzzentrums, würdigte in ihren Grußworten den Mut der Vortragenden und betonte die Bedeutung von Aktionen wie den „Women Days“ und den 16 Tagen gegen Gewalt: „Weltweit nutzen Frauenorganisationen den Zeitraum der 16 Tage, um das Bewusstsein für das Recht auf ein Leben ohne Gewalt zu stärken, das ist im Rahmen der Kufsteiner Women Days zweifellos gelungen. Die heutige Veranstaltung setzt genau dort an, wo Gewalt passiert, und zeigt Realitäten von gewaltbetroffenen Frauen eindrucksvoll auf.“

Pawlata verwies ebenso darauf, dass Gewalt gegen Frauen ein strukturelles Problem sei. Deshalb brauche es verstärkte, gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung. Das befürwortete auch Christian Kovacevic als Abgeordneter der SPÖ zum Tiroler Landtag: „Die Women Days in Kufstein sind ein eindrückliches Beispiel dafür, wie das Teilen persönlicher Geschichten zu einem wichtigen Instrument im Kampf gegen Gewalt werden kann. Dafür müssen auch wir Männer hinschauen, aber auch hinhören.“