Land plant erste eigene Notschlafstelle für Frauen

Fragestunde im Tiroler Landtag: SP-KO Fleischanderl begrüßt Initiative von LRin Pawlata

700 Haushalte bewahrte die Delogierungsprävention des Landes Tirol im vergangenen Jahr davor, plötzlich auf der Straße zu stehen. Zugleich nächtigten im vergangenen Winter rund 570 Menschen knapp 84.000 Mal in einer der Notschlafstellen des Landes. Der Kampf gegen die Wohnungslosigkeit müsse so unbedingt fortgeführt werden, betont die Klubobfrau der SPÖ Tirol, Elisabeth Fleischanderl. Doch sei Wohnungslosigkeit nicht immer offensichtlich: „Wir kennen das Problem der verdeckten Wohnungslosigkeit. Das bedeutet, dass Wohnungslose nicht direkt auf der Straße leben, sondern eben im Verborgenen, bei Freundinnen, Freunden und Bekannten. Verdeckte Wohnungslosigkeit ist sehr oft ist mit existenziellen, persönlichen Abhängigkeiten verbunden. Sie betrifft besonders oft Frauen, die aus der Not heraus in problematischen Beziehungen verharren oder Zweckbeziehungen eingehen – mit einem sehr hohen Risiko, Gewalt zu erfahren.“

Welche Maßnahmen das Land hier plant, machte Fleischanderl zum Thema in der heutigen Fragestunde im Tiroler Landtag. Die Antwort lieferte die zuständige Landesrätin Eva Pawlata mit einem eigens geschnürten Maßnahmenpaket: Jenes sieht unter anderem die erstmalige Errichtung einer Notschlafstelle in Innsbruck mit 20 bis 30 Plätzen vor, die ausschließlich Frauen offensteht – ganzjährig und im Bedarfsfall auch mit Kindern. Die Pläne beinhalten auch eine inkludierte Tagesstruktur, ein sozialarbeiterisches Angebot mit Beratungsmöglichkeiten, eine auch tagsüber offenstehende „Teestube“ und adäquate Aufenthaltsräume für Kinder.

„Die geplante Notschlafstelle für Frauen und Kinder soll nicht Endstation, sondern eine weitere Zuflucht sein – um Gewalt zu verhindern, bevor sie entsteht, und um niederschwellig den weiteren Weg in ein gutes, selbstbestimmtes Leben zu ebnen. Dafür bauen wir mit dem Maßnahmenpaket von Landesrätin Pawlata auch das Betreute Wohnen aus, wo die Pläne bis zu acht neue Plätze vorsehen“, erklärt Fleischanderl. Insgesamt nimmt das Land rund 500.000 Euro für das Maßnahmenpaket gegen verdeckte Wohnungslosigkeit in die Hand. Die Umsetzung soll noch in diesem Jahr erfolgen.

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